Aktuelles – 14. Oktober 2025

Energiekrise hat bleibenden Schaden hinterlassen

Die Gaskrise des Jahres 2022 ist noch nicht überwunden, besonders die Industrie leidet, zeigt ein ZEW-Gutachten. Die Forscher raten von Subventionen ab – und schlagen einen anderen Weg vor.

Berlin. Deutschland hat das von der Gasversorgungskrise des Jahres 2022 ausgelöste Problem hoher Energiepreise bis heute nicht komplett überwunden. Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie hat dauerhaft Schaden genommen. Das ist eine zentrale Botschaft eines Gutachtens des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Die Forscher um ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann sehen in subventionierten Strompreisen keinen nachhaltigen Weg zur Lösung des Problems. Stattdessen empfehlen sie der Bundesregierung, die Kosten der Strombereitstellung zu senken. Erstellt wurde das Papier im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Es liegt dem Handelsblatt vor.

Das ZEW hat das Energiepreisniveau und die Energie-Importabhängigkeit von 21 Ländern verglichen, darunter neben Deutschland weitere europäische Länder, aber auch Japan, die USA und Kanada.

Bei den Preisen für Strom und Gas liegen die meisten europäischen Länder der Studie zufolge „nach wie vor deutlich über den Vorkrisenniveaus“. Deutschland belegt dabei beim Strom im Vergleich der Preise für industrielle Abnehmer mittlerer Größe eine „mittlere Position“. Allerdings liege dieses mittlere Niveau „weit über dem Nordamerikas“.

Bei den industriellen Gaspreisen liegt Deutschland innerhalb Europas im oberen Drittel. „Bei den Gaspreisen ist das atlantische Preisgefälle besonders eklatant. Auch die industriellen Gaspreise an den günstigsten europäischen Standorten betragen ein Vielfaches der US-Notierungen“, schreiben die Autoren.

Dauerhafter Verlust von Arbeitsplätzen

In Kanada und den USA seien die Strompreise während der Krise kaum gestiegen, die Gaspreise in den USA seien sogar gesunken. Damit habe sich der Preisabstand der Industriestandorte in Deutschland und Europa zu Nordamerika deutlich vergrößert – ein Wettbewerbsnachteil.

Die Autoren weisen in diesem Zusammenhang auf den Rückgang der Produktion energieintensiver Branchen in Deutschland hin. Im Frühjahr 2025 lag die Produktion fast 20 Prozent unter dem Wert von 2022.

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