Aktuelles – 10. Dezember 2024

"Fehlende Fachkräfte gefährden die Energiewende" 

Personalengpässe drohen die Energiewende in Deutschland auszubremsen: Wie die neue Studie "Fachkräftebedarf und Fachkräftegewinnung in der Transformation" zeigt, sind allein für den Ausbau der Kernbranchen Solar, Wind und Wasserstoff bis zum Jahr 2030 mehr als eine halbe Million Fachkräfte erforderlich, um das äußerst ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Die Untersuchung, die die Prognos AG im Auftrag der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) durchgeführt hat, verdeutlicht, dass es für die Energiewende mehr braucht als neue Technologien und Innovationen – und dass insbesondere gut qualifiziertes Personal zum Engpassfaktor werden könnte.

Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks warnt davor, sich bei den Strategien zur Fachkräftesicherung nur auf die Schlüsselbranchen und somit auf die landläufig als Klima- oder Transformations-Berufe bezeichneten Qualifikationsprofile zu fokussieren. Denn der Ausbau der erneuerbaren Energien ist von vielen Teilschritten in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen abhängig. Daher können nicht nur Fachkräfteengpässe im Kerngeschäft der Energiebranche zu Verzögerungen führen, sondern auch in vielen weiteren "nicht-grünen" Branchen und Berufen.

Fahrermangel kann Windkraft-Ausbau behindern

Der Blick auf die drei im Rahmen der Studie untersuchten Wertschöpfungsketten Solar, Wind und Wasserstoff zeigt, dass rund 250 Berufe – von dual ausgebildeten Kaufleuten über Industriemeister bis hin zu Ingenieuren – relevant sind, um die Klima- und Transformationswende zu gestalten.

Schlüsselfaktor branchenübergreifende Fachkräftesicherung

Dass diese Stellschraube intensiv genutzt werden muss, belegt ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: In den 250 Berufen, die für die Transformation relevant sind, fehlen branchenübergreifend bis 2035 rund 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Studie zeigt, dass die branchenübergreifende Fachkräftesicherung ein bisweilen unterschätzter Schlüsselfaktor für die Defossilisierung und die dafür erforderlichen Transformationsprozesse ist. Mittelfristig gefährde dies auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Standortattraktivität der deutschen Wirtschaft insgesamt. "Die gute Nachricht ist: Mit den vielfältigen und innovativen Angeboten der Beruflichen Bildung verfügen wir über ein wirkungsvolles Instrumentarium, um dem Fachkräftemangel entlang der relevanten Wertschöpfungsketten entgegenzuwirken."

Blick über München

Energie­gemeinschaften vor Ort

Marktpartner arbeiten bundesweit erfolgreich in regionalen Energiegemeinschaften zusammen - auch in Ihrer Nähe!