Zu hohe Strompreise im Winter? Behörden legen Bericht vor
Während der sonnenarmen Zeit sind die Strompreise im Großhandel Ende 2024 kurzzeitig auf mehr als 900 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Hinweise auf ein missbräuchliches Verhalten der Anbieter gibt es jedoch nicht. Das ergab ein gemeinsamer Bericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt.
Demnach fanden die Behörden keine Anzeichen für Marktmanipulationen und das Zurückhalten von Erzeugungskapazitäten durch eines der fünf größten Stromerzeugungsunternehmen in Deutschland. «Die hohen Preise in dieser Zeit waren also nicht das Ergebnis kartellrechtswidrigen Verhaltens», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.
Versorgungssicherheit durch Reserven gewährleistet
Auslöser der Ermittlungen waren die hohen Strompreise Ende vergangenen Jahres während der sogenannten Dunkelflauten - also Wetterlagen ohne nennenswerte Sonnen- und Windstromproduktion. Zwischen dem 5. und 7. November sowie dem 11. und 12. Dezember stieg der Großhandelspreis pro Megawattstunde zeitweise auf mehr als 300 Euro, in der Spitze sogar auf mehr als 900 Euro. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag er hingegen bei rund 79 Euro.
Geprüft wurde deshalb das Verhalten der großen Stromerzeuger EnBW, Leag, RWE, Uniper und Vattenfall. Die Behörden untersuchten unter anderem, ob gemeldete Kraftwerke auch eingesetzt wurden. Ein Hinweis auf ein verbotenes Verhalten wäre es, wenn marktbeherrschende Unternehmen verfügbare Erzeugungskapazitäten zurückhalten würden, um den Preis in die Höhe zu treiben. Laut Bericht war dies allerdings nicht der Fall. Zugleich sei die Versorgungssicherheit durch Reserven jederzeit gewährleistet gewesen.
Netzagenturchef fordert Ausbau der Kapazitäten
Das Bundeskartellamt prüft mögliche Kartellrechtsverstöße, die Bundesnetzagentur bewertet die Versorgungssicherheit und
potenzielle Marktmissbrauchsfälle. Bisher wurden keine Verstöße festgestellt, so Netzagenturchef Klaus Müller. Einzelne Sachverhalte würden aber weiter untersucht.
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